Ordinary language philosophy
['ɔːdnrɪ 'læȖgwɪdʒ fɪ'lɔsəfɪ; englisch »Philosophie der Alltagssprache«], seit etwa 1930 in Großbritannien aufgekommene Richtung der sprachanalytischen Philosophie (analytische Philosophie), in Abgrenzung zu den Versuchen der Philosophen des Wiener Kreises und des logischen Empirismus, die Objektivität wissenschaftlicher Erkenntnis durch die Konstruktion einer formalisierten Idealsprache zu sichern. Allen Vertretern der Ordinary language philosophy ist der analytisch-deskriptive Rückgang auf die »normale Sprache« gemeinsam. Deren grammatisch-logische Verwendungsweisen dienen als Basis für eine Kritik der Sprache und Thesen der Wissenschaft, insbesondere der Philosophie. Zu den Vertretern der v. a. im angelsächsischen Sprachraum fortentwickelten Ordinary language philosophy zählen G. E. Moore, der späte L. Wittgenstein und die Cambridger Schule, die Oxforder Schule (mit G. Ryle, J. L. Austin, R. M. Hare, P. F. Strawson, S. E. Toulmin u. a.). Die Ordinary language philosophy wendet sich vielfach sprachkritisch gegen Aussagen der traditionellen Metaphysik (z. B. die Behauptung eines Leib-Seele-Dualismus).
E. von Savigny: Die Philosophie der normalen Sprache (Neuausg. 1993).
Universal-Lexikon. 2012.