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Nukleotide
Nukleotide,
 
Singular Nukleotid das, -(e)s, Nucleotide, 3'- oder 5'-Phosphorsäureester der Nukleoside. Nach der Art des Zuckers im Nukleosid (Desoxyribose oder Ribose) werden Desoxyribo- und Ribonukleotide unterschieden. Linear aneinander gereiht entstehen aus Mononukleotiden über Di-, Tri- usw. schließlich Polynukleotide (Nukleinsäuren). Über Pyrophosphatbindungen können weitere Phosphorsäurereste an Mononukleotide angehängt werden. Unter Energieaufwendung bilden sich so die im Stoffwechsel bedeutsamen Nukleosiddiphosphate und Nukleosidtriphosphate. Der wichtigste Vertreter ist das Adenosintriphosphat (Abkürzung ATP), ein universeller Energiespeicher und -überträger aller Zellen. Werden beide Hydroxylgruppen eines Nukleosids mit einem einzigen Phosphorsäuremolekül verestert, entstehen zyklische Nukleotide, die als Regulationsfaktoren in Zellen eine Vielzahl von Funktionen ausüben. Das Zyklo-AMP (zyklisches Adenosin-3', 5'-monophosphat) dient z. B. als »second messenger« (zweiter Bote) für die Vermittlung der Wirkung von Hormonen auf den Zellstoffwechsel. Einige Nukleotide sind zur Aktivierung von Bauteilen, z. B. von Monosacchariden und Sulfatresten, für Biosynthesen erforderlich. Bedeutung haben Nukleotide in enger Verbindung mit den B-Vitaminen als Bestandteile von Koenzymen. So enthalten die bei der Wasserstoffübertragung beteiligten Koenzyme FAD (Flavin-adenin-dinukleotid), FMN (Flavin-mononukleotid), NAD (Nikotinsäureamid-adenin-dinukleotid) und NADP (Nikotinsäureamid-adenin-dinukleotid-phosphat) sowie die für Gruppenübertragungen erforderlichen Koenzyme Cobalamin (Vitamin B12) und Koenzym A Nukleotidstrukturen.

Universal-Lexikon. 2012.