Nẹrvi,
Pier Luigi, italienischer Bauingenieur und Architekt, * Sondrio 21. 6. 1891, ✝ Rom 9. 1. 1979; lehrte seit 1946 in Rom. Nervi ist einer der bedeutendsten Konstrukteure mit Stahlbeton, den er besonders bei großen Hallenbauten in räumlich-statischen Systemen aus vorzugsweise linear beanspruchten Elementen unter Verwendung vorgefertigter Teile zugrunde legte. Die äußerst dünnen Wandhüllen steifte er in seinen »Hangars« zunächst durch rechtwinklige Verstrebungen (1935-41). Bei den folgenden Aufträgen gelang ihm durch plastische, wellenförmige Dachrippen oder Faltungen die ästhetische Umsetzung der Konstruktion in elegante, kraftvolle und bewegte Lineaturen.
Werke: Stadion Florenz (1930-32); Ausstellungshallen Turin (1948-49; 1961); UNESCO-Gebäude Paris (1953-58, mit M. Breuer und B. Zehrfuss); Pirelli-Gebäude, Mailand (1955-59, mit G. Ponti); Kleiner und großer Sportpalast und Stadion für die Olympischen Spiele, Rom (1956-60); Ausstellungshalle »Palazzo del Lavoro«, Turin (1961); Audienzhalle im Vatikan (1966-71).
M. Fujii-Zelenak: Strukturen in den modernen Architekturen. P. L. N. - Kenzo Tange. Ein Vergleich europ. u. jap. Architekturkultur (1992);
Architekten - P. L. N., bearb. v. H. Fritsch (41995).
Universal-Lexikon. 2012.