Nemours
[nə'muːr], Aurelie, französisch Malerin, * Paris 29. 10. 1910; fand für ihr der konkreten Kunst zuzurechnendes Werk erst seit den 1980er-Jahren breitere Würdigung. Die kraftvolle Entfaltung ihres Spätwerks (seit etwa 1974) entwächst einem Bildvokabular der geometrischen Abstraktion, das sie sich, nachdem sie 1948 zu erneutem Studium in das Atelier von F. Léger eingetreten war, um 1952/53 erschloss. Ausgehend von der leeren Fläche mit vertikalen und horizontalen Kräften, gelangt sie über deren gegenseitige Durchdringung zu Gitter, Kreuz und Quadrat. Formen (auch Farbformen) und Teilformen (z. B. Winkel) und ihre Anordnung sind von Nemours nicht mathematisch berechnet, der Rhythmus sei der Generator der Form. Auf einer philosophischen Ebene reflektiert ihre Kunst die Entstehung von Materie im leeren energetischen Raum.
N., hg. v. R. W. Gassen u. a., Ausst.-Kat. Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein (1995).
Universal-Lexikon. 2012.