Miljukọw,
Pawel Nikolajewitsch, russischer Historiker und Politiker, * Moskau 27. 1. 1859, ✝ Aix-les-Bains 31. 3. 1943; lebte 1897-1905 meist im Ausland (Professor in Sofia); Mitgründer und (ab 1907) Vorsitzender der Partei der Kadetten, Mitglied der dritten und vierten Reichsduma. Als Außenminister der Provisorischen Regierung (März bis Mai 1917) vertrat Miljukow die imperialistischen russischen Kriegsziele und die Forderung nach einer Fortsetzung des Krieges an der Seite der Ententemächte. Nach der Oktoberrevolution unterstützte er in Südrussland die weißgardistischen Streitkräfte. 1920 emigrierte er nach London, 1921 ging er nach Paris und war dort als führender Kopf der Liberalen in seiner Tageszeitung »Poslednije Nowosti« publizistisch tätig.
Werke: Očerki po istorii russkoj kul'tury, 3 Bände (1896-1903; deutsch Skizzen Russischer Kulturgeschichte); Istorija vtoroj russkoj revoljucii, 3 Bände (1921-23; deutsch Geschichte der zweiten russischen Revolution); Vospominanija. 1859-1917, 2 Bände (herausgegeben 1955; englische Teilübersetzung: Political memoirs 1905-1917).
T. Riha: A Russian European. Paul Miliukov in Russian politics (Notre Dame, Ind., 1969).
Universal-Lexikon. 2012.