Akademik

Mangelsdorff
Mạngelsdorff,
 
1) Albert, Jazzposaunist, * Frankfurt am Main 5. 9. 1928, Bruder von 2); spielte u. a. bei Hans Koller und 1955-57 beim Tanzorchester des Hessischen Rundfunks, wo er u. a. mit seinem Bruder 1958 ein Jazzensemble gründete; unternahm mit eigenem Quintett in den 60er-Jahren weltweit Konzertreisen und ist seit 1975 Mitglied des United Jazz & Rock Ensemble. Ausgehend vom Cooljazz der Lennie-Tristano-Schule (v. a. Lee Konitz) wandte sich Mangelsdorff später dem Hardbop und Freejazz zu; entwickelte eine »multiphone« Posaunenspielweise, bei der durch gleichzeitiges Übersingen des gespielten Tones quasi akkordische Klangstrukturen entstehen. Mangelsdorff bevorzugt seit den 80er-Jahren zunehmend Auftritte allein oder im Duo (u. a. mit W. Dauner) mit ausgedehnten Soloimprovisationen; schrieb »Anleitung zur Improvisation auf der Posaune« (1965).
 
 2) Emil, Jazzmusiker (Altsaxophon, Klarinette, Flöte, Orchesterleiter), *Frankfurt am Main 11. 4. 1925, Bruder von 1); gehörte in den 50er-Jahren zu den Initiatoren der Frankfurter Jazzszene und leitet seither eigene, stilistisch dem Swing und Modernjazz verpflichtete Mainstream-Formationen; in den 80er-Jahren auch Einspielungen im Bereich von Literatur & Jazz; schrieb »Anleitung zur Improvisation für Saxophon« (1965).

Universal-Lexikon. 2012.