Llanos
['janɔs; spanisch llano »Ebene«, zu lateinisch planus »eben«, »flach«], Singular Llano der, -s, Bezeichnung für baumarme bis baumlose Ebenen in den wechselfeuchten Tropen Lateinamerikas, v. a. aber für die Llanos del Orinoco des Orinocotieflandes (Orinoco). Typisch für sie ist eine Vegetation aus Feuchtsavannen und Grasländern, durchsetzt von Galeriewäldern, Dammuferwäldern, lichten Dornbuschwäldern und Krüppelgebüsch. Im Norden gegen die karibischen Küstenkordillere wird die Feuchtsavanne von Trockenwald, nach Westen gegen die Anden von laubwerfenden Feuchtwäldern abgelöst. Während der sommerlichen Regenzeit werden die Täler und Niederungen (Llanos bajos) des Orinocobeckens von den außerordentlich anschwellenden Flüssen überschwemmt. Das Gras der überschwemmungsfreien, höher gelegenen Ebenen (Llanos altos) verdorrt in der Trockenzeit. Die bereits im 16. Jahrhundert von den Spaniern eingeführte extensive Rinderweidewirtschaft (Großbetriebe) bestimmt noch heute weite Teile der Llanos del Orinoco.
Universal-Lexikon. 2012.