Akademik

leipogrammatisch
leipogrammạtisch
 
[zu griechisch leípein »(ver)lassen«], Bezeichnung für das absichtliche Vermeiden eines bestimmten Buchstabens in einem (literarischen) Text. Als ältester formaler Manierismus im 6. Jahrhundert v. Chr. bezeugt (Lasos), finden sich Leipogramme besonders in der spätantiken alexandrinischen Literatur, ferner in der Literatur des europäischen Manierismus (16. Jahrhundert), im Dadaismus und im russischen Imaginismus, aber auch in der neueren europäischen Literatur, so z. B. in G. Perecs Roman »La disparition« (1969).

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lei|po|gram|mạ|tisch <Adj.> [mgriech. leipográmmatos, lipográmmatos = woran ein Buchstabe fehlt, zu: griech. leípein = (ver)lassen u. grammatikós, ↑Grammatik]: einen bestimmten Buchstaben nicht aufweisend (bezogen auf Texte, in denen der Dichter aus literarischer Spielerei einen Buchstaben, meist das r, vermieden hat).

Universal-Lexikon. 2012.