Leberkoma,
Coma hepaticum, Bewusstseinstrübung unterschiedlichen Grades bei fortgeschrittener Leberinsuffizienz; das Leberkoma ist Folge einer Schädigung des Gehirns (häufig mit Ödembildung) und tritt meist im Endstadium einer Leberzirrhose, seltener im Zusammenhang mit einer akuten Leberdystrophie (Leberatrophie) bei einer Hepatitis auf. Das endogene Leberkoma wird durch die bei einer ausgedehnten Lebernekrose entstehenden Zerfallsgifte hervorgerufen, das exogene Leberkoma durch Übergang giftiger Stoffwechselprodukte aus dem Darm über einen Kollateralkreislauf an der zirrhotischen Leber vorbei in den Hirnkreislauf; auslösend können eiweißreiche Mahlzeiten oder Blutungen in den Verdauungskanal sein. Je nach Stadium bestehen die Symptome in psychischer Verstimmung, Verwirrtheit, Dämmer-, später Erregungszuständen mit Reflexsteigerung und Muskelzittern, schließlich in Bewusstlosigkeit mit Reflexverlust. Kennzeichnend ist der faulig-süßliche Geruch von Atem und Schweiß (Foetor hepaticus); meist besteht eine Gelbsucht. Die intensivmedizinische Behandlung wird mit Infusionen, hirndruckentlastenden Maßnahmen, Austauschtransfusionen, Leberperfusion und Antibiotika- oder Glucocorticoidgaben durchgeführt, oder sie muss durch Lebertransplantation erfolgen.
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Le|ber|ko|ma, das (Med.): Koma bei Leberinsuffizienz.
Universal-Lexikon. 2012.