Lạgasch,
altorientalische Stadt, heute der Ruinenhügel El-Hiba, Südirak; ursprünglich Zentrum eines gleichnamigen Staates, dessen Hauptstadt seit etwa 2400 v. Chr. die Stadt Girsu (heute Tello) war. Im 24.-23. Jahrhundert v. Chr. kämpften die Herrscher der 1. Dynastie von Lagasch immer wieder gegen die Nachbarstadt Umma und erlangten unter Eannatum um 2340 v. Chr. die Vorherrschaft in Sumer. Der Reformer Uruinimgina wurde um 2250 v. Chr. von Lugalzaggesi von Umma besiegt. Eine neue Blüte erlebte Lagasch unter der 2. Dynastie von Lagasch, besonders unter dem Priesterfürsten Gudea (um 2080-2060 v. Chr.), unter dem es weit reichende Handelsbeziehungen (bis zum Mündungsgebiet des Indus) unterhielt. Nach 2000 v. Chr. verlor die Stadt an Bedeutung. - Amerikanische Ausgrabungen (1968 ff.) legten Teile eines frühen Tempelkomplexes des Gottes Ningirsu (mit Tempeloval, um 2500 v. Chr.) frei sowie ein Trinkwassersystem (Reservoir, um 2100 v. Chr.). Zu den Kleinfunden zählen Bronzestatuetten und Steininschriften. - In der älteren wissenschaftlichen Literatur wird die Bezeichnung Lagasch auch auf Tello angewendet, da dieses lange als Stätte des alten Lagasch galt.
Universal-Lexikon. 2012.