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Kürassiere
Kürassiere
 
[französisch cuirassier »mit einem Kürass ausgestatteter Reiter«], Singular Kürassier der, -s, Militärwesen: schwere Kavallerietruppengattung vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts Unmittelbare Vorläufer der Kürassiere waren die erstmals 1481 namentlich genannten, bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts noch fast vollkommen gepanzerten Kyrisser oder Kürisser, die gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Kampfweise der deutschen Reiter, den Angriff in Form der Caracole übernahmen; Hauptwaffe zu dieser Zeit war die Reiterpistole. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts setzte sich als neue Kampfweise der schweren Reiter - nun allgemein Kürassiere genannt - die Attacke mit blanker Waffe im Galopp durch, als Hauptwaffe diente dementsprechend der Pallasch (Kürassierdegen), neben dem der Kürassierkarabiner mitgeführt wurde. Nachdem im 17. Jahrhundert zwecks Erhöhung der Beweglichkeit bei der schweren Kavallerie zum Teil auf den Panzerschutz verzichtet worden war, wurde Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts die Ausstattung mit einer Rüstung in Form des Kürass allgemein üblich. Im Zuge der Entwicklung der Einheitskavallerie Ende des 19. Jahrhunderts legten die Kürassiere in fast allen europäischen Armeen den Kürass endgültig ab, nur zu Paradezwecken wurde und wird er heute noch getragen.
 

Universal-Lexikon. 2012.