Krụmmacher,
Friedrich-Wilhelm, evangelischer Theologe, * Berlin 3. 8. 1901, ✝ ebenda 19. 6.1974; 1928-33 Pfarrer in Essen-Werden, wurde 1933 Mitglied der NSDAP, 1934-39 Personalreferent im Kirchlichen Außenamt und ab 1939 Lazarett- und Divisionspfarrer. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft arbeitete Krummacher im »Nationalkomitee Freies Deutschland« mit. Ab 1946 Generalsuperintendent in Berlin und Oberkonsistorialrat in der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei der EKD, war er Hauptgesprächspartner der SMAD in kirchlichen Fragen. 1955-72 war Krummacher Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche (ab 1968 Evangelische Landeskirche Greifswald), 1960-68 auch Vorsitzender der »Konferenz der Kirchenleitungen in der DDR«. In diesem Amt der offizielle Ansprechpartner der DDR-Regierung zog er sich deren Kritik v. a. durch seine konsequente Einforderung der Glaubens- und Gewissensfreiheit im Zusammenhang mit der Einführung der Wehrpflicht (1962) sowie durch seinen Einsatz für den Erhalt der kirchlichen Einheit in Deutschland im Vorfeld der Bildung des »Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR« zu.
Universal-Lexikon. 2012.