Kriegsmaschinen,
Sammelbezeichnung für die im Altertum und Mittelalter bei Belagerungen eingesetzten Großgeräte, im Mittelalter Antwerk genannt. Die Kriegsmaschinen lassen sich einteilen in Schutzmaschinen (Deckungsgerät), zu denen bewegliche Schutzschirme, -wände und -dächer (Sturmdächer) gehören, die der geschützten Annäherung an den Fuß der Befestigungsmauern dienten, und in Trutz- oder Angriffsmaschinen (Zerstörungsgerät, Wurfmaschinen und Angriffsgerät im engeren Sinn). Zum Zerstörungsgerät zählen Widder (Sturmbock) und Mauerbrecher, mit denen das Mauerwerk durch mehrfachen Aufprall zertrümmert wurde, sowie Steinzange und »Teufelskralle«, lange hebelartige Geräte, die die Steine aus der Mauerkrone brachen. Ebenfalls gegen das Mauerwerk sowie zum Feuerschutz für die Bedienungsmannschaften der Deckungs- und Zerstörungsgeräte wurden die Wurfmaschinen eingesetzt. War eine Befestigung »sturmreif«, setzte man das Angriffsgerät im engeren Sinn ein. Verwendet wurden der große, direkt an die Mauer herangefahrene Belagerungsturm, von dessen Plattform aus die Angreifer auf die Mauerkrone übersprangen; der Hebekasten, mit dem man Sturmtruppen zur Höhe der Mauerkrone emporheben konnte; die Sturmbrücke, ein Balkengerüst, das man von unten über den Graben hinweg direkt auf die Mauerkrone klappte; die Sturmwagenleiter.
Universal-Lexikon. 2012.