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Konarak
Konarak,
 
Kornạka, Dorf 30 km nordöstlich von Puri im indischen Bundesstaat Orissa, das sich um die Reste eines Sonnentempels aus dem 13. Jahrhundert gruppiert, der wegen seiner Größe und der Schönheit seiner zum Teil erotischen Skulpturen und Reliefs eines der berühmtesten Monumente Indiens (UNESCO-Weltkulturerbe) ist. Haupteinheit des aus rotbraunem Sandstein erbauten Tempelkomplexes ist der über der Cella mit ehemals 68 m Höhe aufragende, heute jedoch verfallene Tempelturm (Shikhara). Ihm vorgelagert die Haupthalle (Jagamohana) mit Bildnissen des Sonnengottes Surya aus hellgrünem Stein in den drei Hauptbildnischen. Turm und Halle stehen auf einer gemeinsamen Plattform, die wegen der zwölf an den Seiten reliefierten Räderpaare im Verbund mit den dem Tempelkomplex »vorgespannten« Steinpferden eine architektonische Nachbildung eines den Lauf der Sonne symbolisierenden Kultwagens darstellt. Dem Hauptkomplex ist eine Tanzhalle (Natamandir) mit Darstellungen himmlischer Tänzerinnen und Musikanten vorgelagert (erotische Kunst). Der in unmittelbarer Nähe des Golfs von Bengalen errichtete Tempel ist nach Osten ausgerichtet, der aufgehenden Sonne zugewandt. Seefahrern diente er als Landmarke; er erhielt den Namen »Schwarze Pagode« (im Gegensatz zur »Weißen Pagode« in Puri). Stilistisch veranschaulicht der Tempel die letzte Phase und zugleich den Höhepunkt der nachklassischen Tempelarchitektur Orissas.

Universal-Lexikon. 2012.