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Kaltnadeltechnik
Kaltnadeltechnik,
 
grafisches Verfahren, bei dem die Metallplatte (meist Kupfer) mit der kalten Nadel bearbeitet wird. Die Kaltnadeltechnik kam um 1480 in Weiterentwicklung des Kupferstichs auf. Der Hausbuchmeister und A. Dürer verwendeten sie, um den spontanen künstlerischen Ausdruck einer Zeichung mitzuteilen, was beim Kupferstich, der sich durch die Bearbeitung mit dem Grabstichel v. a. für einen betont linearen Zeichenstil eignet, nicht möglich war. Ihren Höhepunkt erreichte die Kaltnadeltechnik im Werk Rembrandts. Die Abgrenzung zur etwas später entstandenen Radierung, die auch die malerische Wirkungen betont, ist in der Praxis problematisch, da beide Verfahren oft kombiniert wurden (Kaltnadelradierung).

Universal-Lexikon. 2012.