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Kalach
Kạlach
 
[assyrisch], Kạlchu, altorientalische Stadt an der Mündung des oberen Zab in den Tigris, heute die Ruinenstätte Nimrud, etwa 40 km südöstlich von Mosul, Irak; Hauptstadt Assyriens von Assurnasirpal II. (883-859 v. Chr.) bis Sargon II. (721-705 v. Chr.), 612 v. Chr. von den Medern zerstört.
 
Die weiten Ruinen der Stadt (2 100 × 1 670 m) wurden zunächst von A. H. Layard untersucht (1845-51), später von M. E. L. Mallowan teilweise ausgegraben (1949-63). Auf der Akropolis wurden sechs Paläste der Könige Assurnasirpal II. bis Asarhaddon festgestellt; der älteste ist der 879 v. Chr. vollendete große »Nordwestpalast« von Assurnasirpal II. Neben einer noch nicht erforschten Zikkurat lagen Tempel der Ischtar und des Ninurta, ein Nabutempel barg ein größeres Tontafelarchiv. Im Südosten der Stadt lag ein befestigter Palast Salmanassars III., in dem wertvolle Elfenbeinschnitzereien verschiedener Werkstätten entdeckt wurden. Die Thronsäle waren mit Orthostatenreliefs geschmückt, Großplastiken von Mischwesen dienten als Türhüter. Aus Kalach stammt die Stele Assurnasirpals II. in Bagdad (Irak-Museum) mit Relief des Königs und Text über Zeremonien bei der Einweihung des Palastes.
 
Literatur:
 
M. E. L. Mallowan: Nimrud and its remains, 3 Bde. (London 1966);
 J. Meuszyński: Die Rekonstruktion der Reliefdarstellungen u. ihrer Anordnung im Nordwestpalast von Kalhu (1981).

Universal-Lexikon. 2012.