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Kaisersage
Kaisersage,
 
die Sage von einem im Berg schlafenden Kaiser, der einst aufwachen, entschwundene Kaiserherrlichkeit wiederherstellen, sein Land von den Feinden oder die Welt vom Antichristen befreien wird. Die Kaisersage geht wahrscheinlich auf ältere Erzählungen zurück, nach denen ganze Heere unter ihren Führern in Bergen fortleben. Sie nennt sehr häufig historische Persönlichkeiten: Karl der Große soll u. a. im Untersberg bei Salzburg, Friedrich I. Barbarossa (ursprünglich von Kaiser Friedrich II. erzählt) im Kyffhäuser, Widukind in der Babilonie zwischen Lübbecke und Holzhausen in Westfalen, der sagenhafte dänische König Dan in einem Hügel bei Tönning auf Eiderstedt schlummern. Die Kyffhäusersage wurde im Anschluss an Johannes Praetorius (17. Jahrhundert) durch die Romantiker und durch F. Rückerts Ballade »Kaiser Friedrich im Kyffhäuser« (1817) weit verbreitet.
 
Nach einer ostmediterranen Überlieferung wird der letzte Kaiser des Oströmischen Reiches einst in Jerusalem ein neues Reich aufrichten; dann erscheint der Antichrist, doch unterliegt er nach kurzem Kampf, und es beginnt nunmehr das wahre Reich Gottes.

Universal-Lexikon. 2012.