Johạnnische Kirche,
bis 1975 Evangelisch-Johạnnische Kirche nach der Offenbarung Sankt Johạnnis, eschatologisch christliche Glaubensgemeinschaft, 1926 von dem einer schlesischen katholischen Landarbeiterfamilie entstammenden Joseph Weißenberg (* 1855, ✝ 1941; seit 1903 Heilmagnetiseur in Berlin) als »Wiederaufrichtung der Urkirche« mit dem Ziel gegründet, die Christen aller Bekenntnisse wieder zusammenzuführen. Weißenberg verband die christliche Lehre mit gnostisch-dualistischen und spiritistischen Vorstellungen (Leib-Seele-, Diesseits-Jenseits-Dualismus; funktionales Geisterverständnis; Reinkarnation der Seelen). Die Johannische Kirche kennt vier Sakramente: Taufe, Abendmahl, Sakrament der Geistigen Heilung, Sakrament des Sterbens. - 1935 wurde die Johannische Kirche verboten und aufgelöst, 1946 wieder gegründet. Sitz der Kirchenleitung ist Berlin; wichtigstes Zentrum die 1990 zurückerhaltene »Friedensstadt« bei Trebbin, eine 1920 von Weißenbergs Anhängern als »Christliche Siedlungsgenossenschaft »Waldfrieden»« gegründete Mustersiedlung. Mitglied im deutschen Sprachraum: rd. 3 500.
Universal-Lexikon. 2012.