Isokrates,
griechisch Isokrạtes, griechischer Redner, * Athen 436 v. Chr., ✝ ebenda 338; Schüler des Gorgias, schrieb zunächst Gerichtsreden für andere und gründete um 390 v. Chr. in Athen eine Schule, die auf das praktisch-politische Leben bezogene Bildung durch vollkommene Redekunst vermitteln sollte. Seine Ausformung der Kunstprosa bestimmte die griechische Literatur der Folgezeit weithin. Daneben pflegte Isokrates besonders die politische Publizistik. Als Lehrer von Rednern und Staatsmännern und als Berater von Fürsten erreichte er hohes Ansehen. Bei der Zerrissenheit Griechenlands in Einzelstaaten sah er in König Philipp II. von Makedonien einen Herrscher, der ein geeintes Land gegen die Perser führen werde. Von 60 ihm zugeschriebenen Reden sind 21 erhalten, außerdem neun Briefe.
Ausgabe: Discours, herausgegeben von G. Mathieu und E. Brémond, 4 Bände (2-51966-72, griechisch und französisch).
K. Bringmann: Studien zu den polit. Ideen des I. (1965);
I., hg. v. F. Seck (1976);
Universal-Lexikon. 2012.