Ionenantrieb,
elektrostatischer Antrieb, einer der drei elektrischen Antriebe (Raketentriebwerke) für die Raumfahrt, bei dem der Treibstoff (Cäsium, Quecksilber) ionisiert und die massetragenden Ionen, durch elektrostatische Felder beschleunigt, aus dem Triebwerk als gerichteter Strahl austreten. Hinter dem Beschleunigerausgang muss der Treibstoffionenstrahl durch Elektronen neutralisiert werden, damit sich Triebwerk und Raumfahrzeug nicht elektrisch aufladen und der Schub versiegt. Der Ionenantrieb ist ein Niederschubsystem mit hohen Strahlgeschwindigkeiten und braucht viel weniger Treibstoff als chemische Raketenantriebe. Je nach Ionisator unterscheidet man verschiedene Ionentriebwerkstypen. Das deutsche Hochfrequenz-Ionentriebwerk RIT-10 besitzt z. B. einen Schub von nur 10 mN, aber eine Strahlgeschwindigkeit von über 30 km/s. Der Treibstoffverbrauch beträgt nur 1,2 g/h. RIT-10 wurde auf der ESA-Plattform Eureca eingesetzt.
Universal-Lexikon. 2012.