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Indikatorfarbstoffe
Indikatorfarbstoffe,
 
Stoffe, die Zustandsänderungen in chemischen Systemen durch Farbwechsel anzeigen. Sie dienen v. a. in der Maßanalyse zur Anzeige des Äquivalenzpunktes. - Säure-Base-Indikatoren (pH-Indikatoren) sind schwache organische Säuren oder Basen, die bei Abgabe oder Aufnahme eines Protons die Farbe ändern, z. B. Methylorange:so ändert sich bei Methylorange in einem pH-Bereich von 3,0 bis 4,4 die Farbe von Rot nach Orange, bei Methylrot im pH-Bereich 4,4 bis 6,2 von Rot nach Gelb und bei Phenolphthalein im pH-Bereich 8,3 bis 10 von Farblos nach Rotviolett.
 
Um die Farbänderung besser erkennbar zu machen, werden häufig Mischindikatoren verwendet, z. B. schlägt eine Mischung von Methylenblau (pH-unabhängig) und Methylrot deutlich erkennbar von Rotviolett (sauer) nach Grün (basisch) um. Metallindikatoren (z. B. Eriochromschwarz T) bilden mit Metallionen gefärbte Komplexverbindungen. Sie haben z. B. Bedeutung bei der Bestimmung der Wasserhärte. Die Färbung von Redoxindikatoren (z. B. Ferroin, Diphenylaminsulfonsäure) schlägt beim Erreichen eines bestimmten Redoxpotenzials um. Adsorptionsindikatoren zeigen bei Fällungstitrationen den Endpunkt durch charakteristische Färbung des Niederschlages an (z. B. Fluorescein oder Eosin bei Silberhalogenidniederschlägen). Fluoreszenzindikatoren zeigen am Äquivalenzpunkt bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht eine Änderung der Fluoreszenzemission (z. B. Eosin, Fluorescein, Morin); sie werden insbesondere bei der maßanalytischen Bestimmung farbiger Substanzen verwendet.

Universal-Lexikon. 2012.