Heliogabal
[auch -'bal], lateinisch Heliogabalus, Elagabal [auch -'bal], Elagabalus, ursprünglich Varius Avitus Bassianus, römischer Kaiser (seit 218), * Emesa (heute Homs) 204, ✝ (ermordet) Rom 11. 3. 222; war in der syrischen Stadt Emesa Hoher Priester des Sonnengottes Elagabal und wurde auf Betreiben seiner Großmutter Julia Maesa (der Schwester der Julia Domna, der Gemahlin des Septimius Severus), die ihn als Sohn Caracallas ausgab, mit 14 Jahren von den Truppen zum Kaiser ausgerufen und später unter dem Namen Mạrcus Aurelius Antoninus als Augustus anerkannt. Er brachte 219 den Steinfetisch seines Gottes nach Rom, stellte ihn als »Sol invictus Elagabalus« an die Spitze der römischen Götter und machte seinen Tempel auf dem Palatin zum zentralen Heiligtum der Stadt. Diese Brüskierung der römischen Tradition und die Misswirtschaft am Hof führten zu einem Aufstand der Garde, die seinen Vetter Alexander Severus auf den Thron erhob und Heliogabal ermordete.
J. S. Hay: The amazing emperor Heliogabalus (London 1911, Nachdr. Rom 1972);
R. Turcan: Héliogabale et le sacre du soleil (Paris 1985).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Römisches Kaiserreich
Universal-Lexikon. 2012.