Gụndulić
[-litɕ], Ivan (Đivo Franov), italienisch Giovanni Gọndola, ragusäischer Dichter, * Ragusa (heute Dubrovnik) 9. 1. 1589, ✝ ebenda 8. 12. 1638; bedeutendster Vertreter der südslawischen Barockliteratur; Hauptwerke sind die von der italienischen Epik (T. Tasso) beeinflussten Epen »Suze sina razmetnoga« (1622) und »Osman« (entstanden zwischen 1621/22 und 1638, gedruckt 1826; deutsch »Die Osmanide«). In »Osman« verflocht er aktuelles Geschehen mit ritterlich-romantischen Episoden und gab mit der Verherrlichung südslawischer Tradition und des polnischen Sieges über die Türken seiner Vision einer Befreiung von der Türkenherrschaft künstlerischen Ausdruck. Von Bedeutung sind auch seine 1621 veröffentlichte Psalmensammlung (Lieder des Königs David) und das allegorische Pastoraldrama »Dubravka« (1628).
Ausgabe: I. Gundulić, 2 Bände (1962).
V. Setschkareff: Die Dichtungen G.s u. ihr poet. Stil (1952);
H. Peukert: J. G.s »Osman« in Dtl. (Berlin-Ost 1969).
Universal-Lexikon. 2012.