Gregotti,
Vittorio, italienischer Architekt, * Novara 10. 8. 1927; nach dem Studium am Polytechnikum in Mailand (1952), wo er seit 1964 als Lehrer arbeitete, war er in wechselnder Bürogemeinschaft mit anderen Architekten in Mailand tätig; 1978 nahm er eine Lehrtätigkeit am Instituto Universitario di Architettura in Venedig auf. Sein Werk, das sich zunehmend vom Rationalismus beeinflusst zeigt, bezieht auch das topographische Umfeld als wesentlicher Aspekt der Bauaufgabe ein (Stadtplan für Novara, 1962-67; Bauten für die Universität in Florenz, 1970-72; Quartiere »Zen« in Palermo, 1970 ff.). Die Umsetzung seiner Idee der »Brückenarchitektur« zeigen u. a. die Gebäude für die Universität von Kalabrien in Cosenza (1973-85) und für die naturwissenschaftliche Fakultät in Palermo (1969-88). In der Formgebung aufs Äußerste reduziert ist das »ENEA-Forschungszentrum« in Rom (1985). Zu seinen bemerkenswerten Neubauten gehört das Teatro degli Arcimboldi in Mailand (eröffnet 2002). Seine architekturtheoretischen Schriften gaben der zeitgenössischen italienischen Architektur wesentliche Impulse. Gregotti befasst sich auch mit Möbel- und Industriedesign und ist journalistisch für verschiedene Fachzeitschriften tätig.
Universal-Lexikon. 2012.