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Geschlechtsantagonismus
Geschlechtsantagonismus,
 
Völkerkunde: die komplementäre Gegensätzlichkeit der Geschlechter, bezogen v. a. auf die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft. Am ausgeprägtesten ist der Geschlechtsantagonismus in Pflanzerkulturen, besonders in Melanesien, wo er das wichtigste soziale Strukturprinzip ist. Männliche und weibliche Sphäre werden räumlich, sozial, wirtschaftlich und kulturell so weit wie möglich getrennt. Ritueller Transvestismus, doppelgeschlechtliche Gottheiten und Mythen von der früheren Vorherrschaft der Frau im Gegensatz zur jetzigen Dominanz der Männer können als ideologische Begründungen und Verbrämungen des Geschlechtsantagonismus gedeutet werden.
 
Literatur:
 
H. Baumann: Das doppelte Geschlecht (21955, Nachdr. 1986);
 J. Stagl: Der G. in Melanesien (Wien 1971);
 Klaus E. Müller: Die bessere u. die schlechtere Hälfte (1984).

Universal-Lexikon. 2012.