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Festigungsgewebe
Festigungsgewebe,
 
Stützgewebe, mechanisches Gewebe, Stereom, pflanzliches Dauergewebe, das dem Pflanzenkörper Festigkeit verleiht. Man unterscheidet zwei Typen: das Kollenchym und das Sklerenchym.
 
Das Kollenchym besteht aus Zellen, deren Wände nur zum Teil (z. B. in den Ecken) durch Auflagerungen aus Cellulose und Protopektinen verdickt sind. Da ein Stofftransport durch die übrigen, dünneren Wandteile möglich ist, leben die Zellen noch und sind daher wachstums- und sehr dehnungsfähig. Das Kollenchym hat eine hohe Zerreißfestigkeit und kommt v. a. in noch wachsenden Pflanzenteilen vor.
 
In älteren Pflanzenorganen herrscht dagegen das tote Sklerenchym vor, dessen Zellwände, mit Ausnahme einzelner Stellen (Tüpfel), allseitig verdickt (zum Teil mit Lignineinlagerungen) sind. Je nach der überwiegenden Beanspruchung auf Druck- oder Zugfestigkeit sind die Zellen isodiametrisch (Steinzellen, z. B. in Samenschalen) beziehungsweise lang gestreckt und spindelförmig (Sklerenchymfasern). Letztere können unverholzt und dann sehr elastisch (z. B. beim Lein) oder verholzt und dann starr (z. B. beim Hanf) sein. Sie finden bei der Herstellung von Gespinsten technische Verwendung.

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Fẹs|ti|gungs|ge|we|be, das (Bot.): Stereom.

Universal-Lexikon. 2012.