Erregung.
Die schematische Einteilung der sexuellen Erregung in vier Phasen geht auf Untersuchungen zur Sexualphysiologie zurück, die William Howell Masters und Virginia Eshelman Johnson in den 1960er- und 1970er-Jahren durchgeführt haben. Durch körperliche und/oder psychische sexuell-erotische Stimulierung wird die erste Phase (die eigentliche Erregungssphase) hervorgerufen, in der u. a. der Blutdruck steigt, Herzschlag und Atmung sich beschleunigen und die Blutfülle im Bereich der Geschlechtsorgane zunimmt. Es kommt zur Erektion und zum Feuchtwerden des Scheidenvorhofs und der Scheide (Lubrikation). Bei wirksamer sexueller (insbesondere genitaler) Reizung geht die Erregungsphase in die Plateauphase über, eine individuell unterschiedlich lange, zum Teil willkürlich beeinflussbare Zeitspanne gleichmäßig starker Erregung, in der vor allem die sexuelle und muskuläre Spannung sowie Puls- und Atmungsfrequenz weiter zunehmen und schließlich eine Intensität erreichen, bei der die dritte Phase (die Orgasmusphase) eintritt, die im Wesentlichen unwillkürlich, das heißt reflektorisch, abläuft. In der auf den Orgasmus folgenden vierten Phase (der Rückbildungsphase) klingt die sexuelle Erregung weitgehend ab. Bei Männern geht die Rückkehr zu »normalen« physiologischen Verhältnissen meist schneller vonstatten als bei Frauen. Zahlreiche Frauen befinden sich nach dem Orgasmus noch längere Zeit in einem der Plateauphase entsprechenden Zustand; erfolgt in diesem Stadium eine erneute, wirksame Stimulierung, so können sie sehr schnell wieder zum Orgasmus gelangen. Nach Masters und Johnson sind die meisten Frauen zu solchen mehrfachen Orgasmen physiologisch in der Lage.
Siehe auch: Bartholin-Drüsen, Cowper-Drüsen.
Universal-Lexikon. 2012.