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Dohnanyi
Dohnanyi
 
[do'naːni],
 
 1) Hans von, Widerstandskämpfer, * Wien 1. 1. 1902, ✝ (erschossen) KZ Sachsenhausen 8. 4. 1945, Sohn von E. von Dohnányi, Vater von C. von Dohnányi und 2), Schwager D. Bonhoeffers; seit 1938 Reichsgerichtsrat in Leipzig, seit Ende 1939 in der Abwehr unter Admiral W. Canaris tätig, hatte sich 1934 der Widerstandsbewegung gegen das nationalsozialistische Regierungssystem (besonders C. F. Goerdeler) angeschlossen. In der Sudetenkrise (1938) beteiligte er sich an Vorbereitungen zum Sturz Hitlers (u. a. als Verfasser einer Anklageschrift). Mit General H. Oster baute er seit 1939 die Abwehr zu einem organisatorischen Zentrum der Widerstandsbewegung aus. Im März 1943 beteiligte sich Dohnanyi an dem erfolglosen Attentatsversuch H. von Tresckows und F. von Schlabrendorffs; am 5. 4. 1943 verhaftet, ohne Verfahren hingerichtet.
 
 2) Klaus von, Politiker, * Hamburg 23. 6. 1928, Sohn von 1), Bruder von C. von Dohnányi; Jurist, Mitglied der SPD; 1968-69 beamteter Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, 1969-72 parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Erziehung und Wissenschaft, 1972-74 Bundesminister an der Spitze dieses Ministeriums, 1976-81 Staatsminister im Auswärtigen Amt. Von 1981 bis 1. 6. 1988 war Dohnanyi in Hamburg Präsident des Senats und Erster Bürgermeister.
 

Universal-Lexikon. 2012.