Datenreduktion,
ein Verfahren zur verlustbehafteten Verringerung des von einer Datei eingenommenen Speicherplatzes. »Verlustbehaftet« (engl. lossy) bedeutet hierbei, dass nach dem Wiederherstellen einer zuvor durch Datenreduktion verkleinerten Datei nicht mehr ein identisches Abbild der Ausgangsdatei vorliegt, sondern ein Teil der Daten verloren gegangen ist. Im Gegensatz hierzu steht der Begriff »Datenkomprimierung« (Datenkompression, Komprimierung) für eine verlustfreie (engl. lossless) Speicherung mit vollständiger Wiederherstellung. Allerdings wird diese Unterscheidung nicht immer konsequent eingehalten, verschiedentlich wird »Komprimierung« auch als Oberbegriff für verlustfreie und verlustbehaftete Dateiverkleinerung benutzt.
Der Nachteil des bei der Datenreduktion auftretenden Datenverlusts wird dadurch ausgeglichen, dass durch sie Speicherplatz eingespart wird. Datenverluste können immer dann in Kauf genommen werden, wenn es nicht auf die Korrektheit jedes einzelnen Bits ankommt. Dies ist bei audiovisuellen Daten der Fall, da das menschliche Gehirn über sehr effektive Mustererkennungs- und Rekonstruktionsmechanismen verfügt. Diese gleichen unbewusst »Datenlücken« in den von Auge und Ohr aufgenommenen Signalen aus und ermöglichen dem Menschen auch bei schlechter Sicht und störenden Hintergrundgeräuschen eine zuverlässige Orientierung (viele optische und akustische Täuschungen beruhen ebenfalls auf dieser Eigenschaft der menschlichen Verarbeitung von Sinneseindrücken).
Kern jeder Datenreduktion ist das Erkennen von Datenbereichen, die wenig zum Informationsgehalt eines Bilds oder einer Tonfolge beitragen und vom menschlichen Gehirn besonders effektiv ergänzt werden. Dies sind z. B. kontrastarme Hintergrundflächen in einer Bilddatei oder Frequenzbereiche einer Klangaufnahme, die entweder übertönt werden oder sich von benachbarten Frequenzen nicht unterscheiden lassen. Beispiele für reduzierende Datenformate im optischen Bereich sind JPEG und MPEG, reduzierende Audioformate sind MP3, DTS oder Atrac.
Universal-Lexikon. 2012.