Bodenstedt,
Friedrich Martin von, Schriftsteller, * Peine 22. 4. 1819, ✝ Wiesbaden 18. 4. 1892; lebte mehrere Jahre als Lehrer in Moskau und Tiflis, reiste durch Armenien, die Kaukasusländer, Kleinasien; 1854 Professor für slawische Sprachen in München; seit 1858 lehrte er auch ältere Anglistik; 1867-69 Intendant in Meiningen. Bodenstedt übersetzte orientalische Dichtung, auch russische und ältere englische Literatur. Sein Ruhm beruhte v. a. auf seinen liebenswürdig-anakreontischem, an Goethes »West-östlichem Divan« orientierten, seinem tatarischen Sprachlehrer in den Mund gelegten »Liedern des Mirza Schaffy« (1851), die längere Zeit als Übersetzungen orientalischer Lyrik galten (100 Auflagen in 30 Jahren); daneben schrieb er Reiseberichte, epische und dramatische Werke.
Weitere Werke: Tausend und ein Tag im Orient (1850); Aus dem Nachlaß Mirza Schaffys (1874); Erinnerungen aus meinem Leben, 2 Bände (1888-96).
Universal-Lexikon. 2012.