Berliner Schule,
1) Musik: Norddeutsche Schule, eine in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Berlin wirkende Gruppe von Komponisten, die überwiegend mit dem Hof Friedrichs II. in Verbindung standen, u. a. C. P. E. Bach, J. J. Quantz, J. G. Graun, C. H. Graun und J. P. Kirnberger. Im Mittelpunkt stand die Instrumentalmusik. Deren Kennzeichen ist die Verbindung des empfindsamen Stils mit der strengen (kontrapunktisch orientierten) Schreibart, worin sich die Berliner Schule von der Mannheimer Schule unterscheidet. - Bei der gleichzeitigen Berliner Liederschule ist eine frühe Komponistengruppe (u. a. C. G. Krause, F. W. Marpurg) von späteren (J. A. P. Schulz, J. F. Reichardt) zu unterscheiden. Besonders der Letzteren gelang die Verwirklichung des neuen Liedideals der Schlichtheit und Sanglichkeit.
2) Psychologie: eine von K. Koffka, W. Köhler, K. Lewin, M. Wertheimer u. a. ausgehende Richtung der Gestaltpsychologie.
Universal-Lexikon. 2012.