Austauschkapazität,
die Menge der austauschbaren Kationen und (selten) Anionen eines Bodens, ausgedrückt in Milliäquivalenten (mval) je 100 g Bodensubstanz. Bodenteilchen (Bodenkolloide), die aufgrund ihrer großen spezifischen Oberfläche durch elektrostatische Ladung zur Anlagerung und physikalische Bindung (Adsorption) von Kationen und Anionen aus der wässrigen Bodenlösung im Austausch gegen bereits adsorbierte Ionen befähigt sind, nennt man Austauscher; es handelt sich dabei v. a. um Tonminerale, Ton-Humus-Komplexe und Huminstoffe (Humus). Gegenüber den Tonmineralen (Kaolinit: 5-10 mval/100 g) weisen die Huminstoffe einen erheblich höheren Wert auf (bis 500 mval/100 g). Die wichtigsten austauschbaren Kationen sind Ca-, Mg-, K-, Na-, Al- und H-Ionen. H- und Al-Ionen bewirken Bodenacidität; die anderen Ionen reagieren basisch (daher auch austauschbare Basen genannt), die Summe ihrer Austauschkapazitäten stellt den S-Wert des Bodens dar. Die Austauschkapazität ist von großer Bedeutung für den Bodennährstoffhaushalt und damit für die Bodenfruchtbarkeit.
Universal-Lexikon. 2012.