He|li|zi|tät [↑ Helix] Bez. für die Chiralität helicaler u. propellerförmiger Moleküle oder Komplexe. Den Schraubensinn unterscheidet man mit den Symbolen P, δ oder Δ als Stereodeskriptoren für rechtszirkulare bzw. M, λ oder Λ für linkszirkulare Konfiguration (Helizitätsregel).
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Helizität
[zu griechisch hélix, hélikos »Windung«, »Spirale«] die, -, seltener auch Spiralität, Elementarteilchenphysik: der durch die Projektion des Spins s (in Einheiten h̶) eines Elementarteilchens auf dessen Bewegungsrichtung p / p (p ist der Betrag des Impulsvektors p) definierte Schraubensinn λ = (s · p) / p; positive Helizität bedeutet anschaulich rechtszirkulare Rotation, negative Helizität linkszirkulare Rotation um die Bewegungsrichtung. Für Teilchen mit der Ruhemasse null (Photonen, Neutrinos) ist die Helizität eine relativistisch invariante Größe, die beim Neutrino beziehungsweise Antineutrino den Wert —½ beziehungsweise +½ hat (d. h., es gibt z. B. keine Neutrinos mit positiver Helizität) und bei Photonen die Werte ±1 annehmen kann (deswegen gibt es hier auch kohärente Überlagerungen von Zuständen entgegengesetzter Helizität, die linear oder elliptisch polarisierter Strahlung entsprechen). Aus der sich beim radioaktiven Betazerfall im Mittel nicht kompensierenden Helizität von Elektron (negative Helizität) und Antineutrino wurde die Nichterhaltung der Parität (Paritätsverletzung) bei schwachen Wechselwirkungen gefolgert.
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He|li|zi|tät, die; - (Physik): Maß für die ↑Polarisation (1 b) eines Elementarteilchens mit einem bestimmten ↑Spin (1).
Universal-Lexikon. 2012.