Akademik

Synkope
anfallsartige, kurz dauernde Bewusstlosigkeit

* * *

Sỵn|ko|pe 〈[-kɔpe:] f. 19
1. Ausfall eines unbetonten Vokals im Innern des Wortes, z. B. „ew'ger“ statt „ewiger“
2. 〈Metrik〉 Ausfall einer Senkung
3. 〈Mus. [-ko:pə]〉 Verlagerung des Akzentes von einem betonten Taktteil auf einen unbetonten durch Zusammenziehung beider (gleicher) Noten zu einer
[zu grch. synkoptein „zusammenschlagen“]

* * *

Syn|ko|pe , die; -, …open [spätlat. syncope < griech. sygkope̅̓, zu: sygkóptein = zusammenschlagen]:
1. [zʏn'ko:pə] (Musik) rhythmische Verschiebung durch Bindung eines unbetonten Wertes an den folgenden betonten.
2. ['zʏnkope]
a) (Sprachwiss.) Ausfall eines unbetonten Vokals zwischen zwei Konsonanten im Wortinnern;
b) (Verslehre) Ausfall einer Senkung im Vers.
3. ['zʏnkope] (Med.) plötzliche, kurzzeitige Ohnmacht infolge einer Störung der Gehirndurchblutung.

* * *

Synkope
 
[griechisch »Abkürzung«, »plötzliche Ohnmacht«, zu synkóptein »zusammenschlagen«] die, -/-n,  
 1) ['zynkope], antike Metrik: die durch den Wortakzent oder verstechnisch bedingte Verkürzung eines drei- oder mehrsilbigen Wortes durch Ausstoßung des (kurzen) Vokals einer Mittelsilbe, v. a. dann, wenn einer der beiden den synkopierten Vokal umschließenden Konsonanten -r- oder -l- ist. Der Begriff wurde zur Bezeichnung vergleichbarer prosodischer Erscheinungen in der deutschen Verskunst von der germanistischen Terminologie übernommen (z. B. »ew'ger« für »ewiger«).
 
 2) ['zynkope], Medizin: anfallartig auftretende, kurzzeitige Bewusstlosigkeit (Sekunden oder Minuten) aufgrund einer Minderdurchblutung des Gehirns bei Kreislaufkollaps.
 
 3) [zyn'koːpə], Musik: rhythmische Verschiebung gegenüber der regulären Taktordnung. Die Musiklehre erklärt sie gewöhnlich als Bindung eines unbetonten an den folgenden betonten Zeitwert, z. B. über die Taktgrenze hinweg (doch ist nicht jede Bindung eine Synkope; Hemiole). In der Ars nova aufgekommen und benannt, unterliegt die Synkope im klassischen Kontrapunkt festen Satzregeln. So gilt für die von der konsonanten Grundfortschreitung (1) her zu verstehende Synkopendissonanz (2) im Prinzip: vorbereitende Konsonanz auf unbetonte (↑), Dissonanz auf betonte Zeit (↓) und Auflösung in die nächste Konsonanz abwärts, z. B.
 
Zunächst nur in verzögerndem Sinne gebraucht (Vorhalt), hat die Synkope in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit zunehmender Differenzierung der Taktgewichte (Metrum) meist antizipierende Bedeutung bekommen. Sie wird daher auch als Vorwegnahme der schweren durch eine leichte Zeit oder als Akzentverschiebung beschrieben, wobei Akzent und Taktgewicht divergieren. Die an das Taktprinzip gebundene Synkope spielt in der metrisch freien modernen Musik keine Rolle mehr. - Im Jazz u. a. afroamerikanisch beeinflussten Musikformen fallen Offbeatphrasierungen nicht unter das Synkopenphänomen.

* * *

Syn|ko|pe, die; -, ...open [spätlat. syncope < griech. sygkope̅́, zu: sygkóptein = zusammenschlagen]: 1. [zʏn'ko:pə] (Musik) rhythmische Verschiebung durch Bindung eines unbetonten Wertes an den folgenden betonten. 2. ['zʏnkope] a) (Sprachw.) Ausfall eines unbetonten Vokals zwischen zwei Konsonanten im Wortinnern (z. B. ew'ger); b) (Verslehre) Ausfall einer Senkung im Vers. 3. ['zʏnkope] (Med.) plötzliche, kurzzeitige Ohnmacht infolge einer Störung der Gehirndurchblutung.

Universal-Lexikon. 2012.