1. 〈kath. Kirche〉
1.1 rechteckiges Schultertuch des Priesters beim Tragen des Allerheiligsten
1.2 Tuch zum Verhüllen der Abendmahlsgeräte od. des Allerheiligsten
2. 〈Anat.〉
2.1 weicher Gaumen, Gaumensegel
2.2 Herzklappensegel
3. 〈Zool.〉 Randsaum des Schirmes mancher Medusen
[lat., „Tuch, Segel“]
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Ve|lum, das; -s, Vela [lat. velum = Tuch; Segel] (Anat., Sprachwiss.):
Gaumensegel.
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Velum
1) antikes Theater: Velarium, an gespannten Seilen aufziehbare Plane zum Schutz der Zuschauer vor der Sonnenhitze.
2) Botanik: 1) Velum universale, ein die Fruchtkörperanlage von Pilzen umhüllendes Gewebe, das beim Strecken des Pilzstieles zerreißt und zum Teil als kragenartige Volva am Stielgrund, zum Teil in Fetzen oder Pusteln auf der Hutoberseite verbleibt (z. B. beim Fliegenpilz); 2) Velum partiale, Schleier 1).
3) christliche Liturgie: Seidentuch, mit dem liturgischen Geräte, Reliquien und Ikonen verhüllt und berührt werden. Von besonderer Bedeutung in der katholischen Liturgie ist das Schultervelum, ein um die Schultern des Priesters gelegtes Seidentuch, mit dem dieser beim Erteilen des sakramentalen Segens die Monstranz ergreift.
4) Zoologie: Bezeichnung für segelartige Strukturen am oder im Körper verschiedener Lebewesen; z. B. der segelartige Saum am Schirmrand der Medusen oder das bewimperte Segel der Veligerlarve.
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Ve|lum, das; -s, Vela [lat. velum = Tuch; Segel]: 1. (kath. Kirche) a) Tuch zum Bedecken der Abendmahlsgeräte; b) Schultertuch, das der Priester beim Erteilen des sakramentalen Segens trägt. 2. (in der Antike) Vorhang zum Bedecken der Türen im Haus od. als Schutz gegen die Sonne im Tempel. 3. (Anat., Sprachw.) Gaumensegel. 4. (Zool.) segelartig verbreiterter Fortsatz als Saum des Schirms von Quallen, als Kranz von Wimpern zum Schwimmen u. Schweben bei Larven von Schnecken u. Muscheln. 5. (Bot.) Hülle, die bei Blätterpilzen den Hut (2) u. den Stiel od. nur die Unterseite des Hutes (2) bedeckt u. nach dessen Entfaltung zerreißt.
Universal-Lexikon. 2012.