Urä|us|schlan|ge 〈f. 19〉 zu den Kobras gehörende afrikanische Giftschlange, Sonnensymbol der altägyptischen Kultur [<grch. Ouraios, zu oura „Schwanz“]
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Uräus|schlange
[griechisch ouraĩos, aus dem Ägyptischen], Naja haje, in Trockengebieten Afrikas (außer dem Süden) und auf der Arabischen Halbinsel verbreitete, etwa 2 m lange Art der Kobras; meist schwarzbraun mit helleren Flecken, ohne Brillenzeichnung am gespreizten Halsschild. Ihr auch für den Menschen sehr gefährliches Gift wirkt v. a. neurotoxisch, der Tod tritt meist durch rasche Atemlähmung ein.
Nach der ägyptischen Mythologie bäumt sie sich an der Stirn des Sonnengottes oder an der Sonne selbst gegen die Feinde auf und vernichtet sie mit ihrem Gluthauch. Ursprünglich war sie das Tier der unterägyptischen Kronengöttin Uto, die in Buto, der vorgeschichtlichen Residenz im Nildelta, beheimatet war. Hier wurde sie zu einem Herrschersymbol, das mit dem Beginn des Einheitsreiches (zuweilen zusammen mit dem Geierkopf) vom ägyptischen König und von Göttern als Diadem getragen wurde. Der Gott Mont sowie die nubischen Könige der 25. Dynastie trugen zwei Uräusschlangen (je eine für Nubien und Ägypten). Ägyptische Bauwerke wurden oft mit einem Fries von Uräusschlangen versehen, um feindliche Mächte abzuwehren.
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Urä|us|schlan|ge, die; -, -n [griech. ouraĩos, aus dem Ägypt.]: einfarbig hellbraune bis fast schwarze Kobra ohne brillenartige Zeichnung.
Universal-Lexikon. 2012.