Tro|pịs|mus 〈m.; -, -men〉
1. 〈Bot.〉 Bewegung der Organe festgewachsener Pflanzen, die durch Außenfaktoren ausgelöst u. auf diese gerichtet ist (Chemo\Tropismus, Geo\Tropismus, Foto\Tropismus)
2. 〈Lit.〉 Schilderung seelischer, durch Reize der Außenwelt hervorgerufener Vorgänge od. Zustände, so dass der Leser die Außenwelt durch das Medium der (anonym bleibenden) Gestalten sieht, z. B. im Nouveau Roman
[zu grch. tropos „Drehung, Wendung“]
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Tro|pịs|mus [↑ -trop], der; -s, …men: durch spezif. Reize ausgelöste Bewegungen ortsfester Pflanzen oder tierischer Organismen, entweder zur Reizquelle hin (positiver T.) oder von ihr hinweg (negativer T.), z. B. Helio-, Photo-, Thermo-, Magneto-, Geo-, Chemotropismen als Folgeerscheinungen von Sonne-, Licht-, Wärme- bzw. Kälte-, Magnetfeld-, Schwerkraft- oder Chemikalieneinwirkungen. Vgl. Nastien u. Taxien.
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durch äußere Reize verursachte Bewegung von Teilen festgewachsener Pflanzen od. festsitzender Tiere auf die Reizquelle hin od. von dort weg.
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I Tropismus,
in die Psychologie von L. Szondi eingeführter Begriff für die anziehende Kraft zwischen Menschen identischer oder verwandter Triebstrukturen, z. B. bei der Wahl bestimmter Partner in erotischer (Libidotropismus) oder beruflicher (Operotropismus) Hinsicht.
II
Tropismus,
Krümmungsbewegung festsitzender Organismen (Pflanzen, sessile Tiere) zu einer Reizquelle hin (positiver Tropismus) oder von ihr weg (negativer Tropismus). Im angloamerikanischen Bereich Bezeichnung für alle von Außenreizen ausgelösten Orientierungsreaktionen.
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Universal-Lexikon. 2012.