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Terrorismus - info!
Terrorismus: Das Wort Terrorismus ist von lateinisch terror „Schrecken“ abgeleitet und über das französische terrorisme aus terreur „Gewalt-, Schreckensherrschaft“ ins Deutsche gelangt. Es wird in diesem Sinn seit der Französischen Revolution verwendet.
Die Radikalisierung der Französischen Revolution durch den von den Jakobinern erzwungenen Prozess gegen König Ludwig XVI. und dessen Hinrichtung im Januar 1793 führten zur Etablierung der sogenannten Schreckensherrschaft unter ihrem Anführer Maximilien de Robespierre (1758-1794), die erst mit dessen eigener Hinrichtung endete. Diese Phase der Revolution wurde in Frankreich grande terreur („großer Schrecken“) genannt. Die Jakobiner bezeichneten sich selbst in einem positiven Sinn als Terroristen. Diese Begriffe tauchten damals zum ersten Mal auf und bezeichneten staatliche Willkür. Im 20. Jahrhundert wurden dann auch die Diktaturen Stalins in der damaligen Sowjetunion oder Hitlers in Deutschland, die Staatsterrorismus ausübten, Terrorregime genannt.
Heute meint Terrorismus – auch im Gefolge des Anarchismus im 19. Jahrhundert – dagegen überwiegend einen „Terror von unten“, also den rücksichtslosen und gewalttätigen Kampf gegen die bestehende staatliche Ordnung und das herrschende gesellschaftliche System. In Deutschland entwickelte sich diese Bedeutung im Gefolge der Studentenrevolte von 1968, als aus der damaligen „Außerparlamentarischen Opposition“ die Baader-Meinhof-Gruppe und die spätere Rote-Armee-Fraktion hervorgingen. Diese propagierten den „bewaffneten Kampf“ aus dem Untergrund gegen Kapitalismus, Konsumgesellschaft westlicher Prägung und „US-Imperialismus“ und verübten in den siebziger und achtziger Jahren blutige Terroranschläge. Aus dieser Zeit stammen Begriffe wie Terrorismusbekämpfung und Antiterrorgesetze.
Angesichts der neuen Dimensionen, die der Terrorismus durch den Anschlag auf das New Yorker World Trade Center am 11. September 2001 mit rund 3 000 Toten angenommen hat, ist heute vielfach auch vom internationalen Terrorismus die Rede.

Universal-Lexikon. 2012.