Streit|ge|dicht 〈n. 11; in der Antike u. bes. im MA〉 beliebte Gedichtart, in der in Form eines Streites die Vorzüge u. die Nachteile zweier Personen, Gegenstände, Begriffe usw. erörtert wurden
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Streitgedicht,
Gedicht, in dem mehrere (meist zwei) Personen, personifizierte Gegenstände oder Abstraktionen einen Streit führen: entweder über die eigenen Vorzüge und die Schwächen oder Fehler des Gegners (Rangstreit) oder zur Entscheidung einer bestimmten Frage. Wegen der Dialogform wird für das Streitgedicht oft auch die Bezeichnung Streitgespräch gebraucht. Die Streitgedichte haben eine lange, von der antiken über die mittellateinische Literatur bis in die Volkssprachen führende Tradition. Auch der Orient (besonders die persische und arabische Dichtung) kennt das Streitgedicht. In Deutschland kam es erst im Mittelalter zur Blüte des Streitgedichts; Formen und Bezeichnungen: im lateinischen Bereich u. a. Altercatio, Conflictus, in den romanischen Literaturen Débat, Contrasto, Jeu parti, Partimen, Tenzone.
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Streit|ge|dicht, das (Literaturw.): (bes. in der Antike u. im MA. beliebtes) Gedicht, in dem meist in Dialogform eine umstrittene Frage entschieden wird od. Vorzüge, Schwächen, Fehler von Personen, Gegenständen usw. aufgezeigt u. gegeneinander abgewogen werden.
Universal-Lexikon. 2012.