Schrein 〈m. 1〉 stehender Behälter mit Türen, Schrank, Kasten, Lade, bes. zum Aufbewahren von Reliquien (Reliquien\Schrein) ● etwas im \Schrein des Herzens, der Seele bewahren 〈fig.〉 [<mhd., mnddt. schrin „Kasten für Kleider u. Kostbarkeiten; Reliquienschrein, Sarg; Archivschrank“ <ahd. scrihi „Behälter für Wertsachen“ <westgerm. skrinia- <lat. scrinium „zylindrische Kapsel für Papiere, Buchrollen, Salben u. a.“; zu *(s)ker- „drehen, biegen“]
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Schrein, der; -[e]s, -e [mhd. schrīn, ahd. scrīni = Behälter < lat. scrinium = zylinderförmiger Behälter für Buchrollen, Salben u. a.] (geh., Fachspr.):
einer Truhe od. einem Schrank ähnlicher Behälter aus Holz meist zum Aufbewahren von kostbareren Dingen, Reliquien o. Ä.
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Schrein
[von lateinisch scrinium »zylinderförmiger Behälter für Buchrollen«],
1) Kunst: Behälter (z. B. Reliquienschrein), Schrank, auch der fest stehende mittlere Teil eines Flügelaltars.
2) religiöser Kult: japanisch Miya, Jinja oder Yashiro, Kultstätte des Shintō in Japan; meist schlichte Holzbauten in heiligen Bezirken, die aus dem Allerheiligsten mit dem Gegenstand der Verehrung (oft Spiegel oder Schwert), einer Opfer- und Anbetungshalle und einem Brunnen zur rituellen Reinigung von Mund und Händen bestehen, denen oft auch eine Bühne für den Zeremonialtanz, Schatzhäuser und Priesterwohnungen zugeordnet sind. In einem Park gelegen, der durch ein symbolisches Tor aus Holzbalken (Torii) betreten wird, sind die Gebäude einstöckige Ständerbauten, die alle 20 Jahre neu errichtet werden sollen, um die Wirkung der natürlichen Schönheit des Holzes zu bewahren. Die ursprünglichen Baustile mit Firstbalken und weit hinausragenden, gekreuzten Endsparren der berühmten Schreine von Izumo und des Nationalheiligtums in Ise mischen sich vom 8. Jahrhundert an mit buddhistischen Elementen (geschwungene Dächer, weiße Putzflächen und rot gestrichenes Holz, z. B. Kasuga-Schrein in Nara, Inari-Schrein bei Kyōto) und führen im 16. Jahrhundert zu einer Verschmelzung mit buddhistischem Baustil (Gongen-zukuri), ein Beispiel ist der Kitano-Schrein in Kyōto. Erwähnenswert sind noch der Itsukushima-Schrein in Miyajima (Ersterwähnung 811, neu erbaut zwischen 1118 und 1181, in seiner heutigen Gestalt v. a. ein Ergebnis der 1556 vollendeten Restaurierung), dessen Torii bei Flut im Wasser steht, und der Yasukuni-Schrein in Tokio, heute Kriegergedenkstätte. Die Gemeindezugehörigkeit zu den über 85 700 Schreinen ist geographisch festgelegt, und von allen Ortsansässigen wird finanzielle Unterstützung erwartet. Im Gemeinschaftsleben der Japaner, besonders im Rahmen ihrer Feste, spielen die Schreine eine große Rolle.
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Schrein, der; -[e]s, -e [mhd. schrīn, ahd. scrīni = Behälter < lat. scrinium = zylinderförmiger Behälter für Buchrollen, Salben u. a.] (geh., Fachspr.): mit Deckel verschließbarer, kastenförmiger od. mit Türen verschließbarer, schrankähnlicher Behälter aus Holz meist zum Aufbewahren von kostbareren Dingen, Reliquien o. Ä.: ein kostbarer S.; die Reliquien befinden sich in einem geschnitzten S.
Universal-Lexikon. 2012.