Akademik

Schnurkeramik
Schnur|ke|ra|mik 〈f. 20; unz.〉 Kultur der Jungsteinzeit in Sachsen u. Thüringen, benannt nach der Verzierung der Gefäße durch eingedrückte Schnüre

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Schnurkeramik,
 
vorgeschichtliche Tonware, die mit Abdruckmustern gedrillter Schnüre verziert ist, kennzeichnend für eine Reihe spätjungsteinzeitlicher Kulturgruppen in Mitteleuropa, die als schnurkeramische Kultur (schnurkeramischer Kreis) zusammengefasst werden. Im mitteldeutsch-böhmischen Raum v. a. aus Regionalgruppen der Trichterbecherkultur entwickelt, zählte die schnurkeramische Kultur wie die Glockenbecherkultur zu den »Becherkulturen«; aufgrund des häufigen Vorkommens der Streitaxt (typisch mit asymmetrischer Schneide und fein polierter Oberfläche) wird sie gelegentlich auch als »Streitaxtkultur« bezeichnet. Verwandt mit den schnurkeramischen Regionalgruppen sind im Norden die Einzelgrabkultur und im nordöstlichen Bereich die teilweise gleichzeitig auftretende, insgesamt etwas früher liegende Kugelamphorenkultur; Ähnlichkeiten weist auch die osteuropäische Fatjanowokultur auf.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Jungsteinzeit: Ackerbauern und Viehzüchter
 

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Schnur|ke|ra|mik, die (Archäol.): 1. mit Abdrücken von Schnüren verzierte Keramik der Jungsteinzeit. 2. <o. Pl.> durch das Vorhandensein von ↑Schnurkeramik (1) gekennzeichnete Kultur der Jungsteinzeit.

Universal-Lexikon. 2012.