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Schneegrenze
Schnee|gren|ze 〈f. 19; unz.〉
1. untere Grenze des ewigen Schnees
2. durch eine bestimmte Höhe markierte Grenze zw. Regen- u. Schneefall

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Schnee|gren|ze, die:
Grenze zwischen schneebedecktem u. schneefreiem Gebiet:
oberhalb der S. im ewigen Schnee.

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Schneegrenze,
 
Grenze zwischen schneebedecktem und schneefreiem Gelände; unterliegt jahreszeitlicher Änderungen (temporäre Schneegrenze). Im Spätsommer erreicht sie ihre höchste Lage und fällt dann mit der orographischen Schneegrenze zusammen, der unteren Grenze der Region, in der dauernd größere und kleinere Schneeansammlungen und -flecken vorhanden und Gipfel vergletschert sind. Die klimatische Schneegrenze bezeichnet die mittlere Lage der Untergrenze des ganzjährigen Schnees. Sie wird bestimmt durch Neigung und Exposition der Hänge, Menge des festen Niederschlags und Andauer von Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Ihre Höhenlage weist somit lokal wie von Jahr zu Jahr Unterschiede auf, die eine Angabe nur auf ± 100 m genau zulässt. Mit abnehmender geographischer Breite nimmt die Höhe der Schneegrenze zu, bis sie im Bereich der Trockengürtel der Erde zwischen 35º und 20º mit über 6 000 m ihre höchsten Werte erreicht. So trägt der in den Anden in 24º 30' südliche Breite gelegene 6 723 m hohe Llullaillaco keinen ganzjährigen Schnee. In der immerfeuchten Äquatorialzone liegt die Schneegrenze dagegen rd. 2 000 m tiefer. Aus gleichem Grund beobachtet man eine Höhendifferenz zwischen den Schneegrenzen der stark beschneiten Randketten im Norden und Süden und den trockeneren Zentralalpen (Ötztaler-, Ortleralpen, Engadin) oder zwischen der Küste und dem niederschlagsärmeren Innern in Südskandinavien. Vorwiegend thermisch bedingt ist dagegen der Unterschied in den Polargebieten; während die Schneegrenze in der Arktis kaum das Meeresniveau erreicht (Franz-Josef-Land 200-300 m), liegt sie auf der kälteren Südhalbkugel ab 65º Breite überall in diesem. Die Höhe der Schneegrenze ändert sich mit den Klimaschwankungen; der Anstieg seit 1850 ist nach 1960 weitgehend zum Stillstand gekommen. In der postglazialen Wärmezeit (in den Alpen noch bis ins Hochmittelalter) lag sie um 200-300 m höher, in der letzten Eiszeit 800-1 300 m tiefer als heute.
 

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Schnee|gren|ze, die: Grenze zwischen schneebedecktem u. schneefreiem Gebiet (zu einer gegebenen Zeit bzw. zu der Zeit im Jahr, wenn sie am höchsten liegt): die S. liegt zurzeit bei etwa tausend Metern; oberhalb der S. im ewigen Schnee.

Universal-Lexikon. 2012.