Sand: In Verbindung mit dem Wort Sand haben sich im Laufe der Zeit zahlreiche Redewendungen gebildet. Sand wird dabei meist in einem negativen Sinne benutzt.
Für die Redensart jemandem Sand in die Augen streuen gibt es zwei Deutungsversuche. Zum einen soll die Wendung auf einer Taktik beim Fechten beruhen, wobei man den Gegner dahin treibt, wo ihm Sand in die Augen weht und er dadurch erschwerte Bedingungen hat. Einer anderen Auffassung zufolge geht der Ausdruck auf die antiken olympischen Wettrennen zurück. Angeblich sollen die Läufer der ersten Reihe absichtlich Staub aufgewirbelt haben, um den nachfolgenden Gegnern die Sicht zu nehmen und sie damit zu behindern. Sinnbildlich bedeutet der Ausdruck heute „jemanden täuschen, ihm falsche Tatsachen vorspiegeln“.
Die Fügung den Kopf in den Sand stecken für „Gefahren, Tatsachen nicht sehen wollen“ bezieht sich auf ein den Straußen seit dem Altertum irrtümlicherweise unterstelltes Verhalten. Man glaubte, bei drohender Gefahr stecke der Vogel Strauß seinen Kopf in den Sand oder unter seinen Flügel. In Wahrheit entstand dieser Eindruck nur, weil der relativ kleine Kopf eines Straußes bei der Futtersuche am Boden im Gras oder im Sand verschwindet (hierzu auch der Begriff Vogel-Strauß-Politik).
Universal-Lexikon. 2012.