Sa|men|lei|ter 〈m. 3; Anat.〉 Gang zw. Hoden u. Harnröhre zur Weiterleitung des Samens: Vas deferens; Sy Samengang
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Sa|men|lei|ter, der (Med.):
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I Samenleiter,
Spermadụkt, Spermiodụkt, Dụctus deferens, Vas deferens, vom Hoden (bei Säugetieren einschließlich des Menschen vom Nebenhoden) ausgehender, bei Wirbellosen oft mit einer Samenblase versehener, schlauchförmiger, meist paariger Gang als Ausführungsgang für die Spermien. Bei den Wirbeltieren gehen die Samenleiter aus den beiden Urnierengängen hervor und münden meist in eine Kloake. Bei (fast allen) Säugetieren münden die zuerst in den beiden Samensträngen verlaufenden Samenleiter auf dem Samenhügel (Prostata) in die Harnröhre (Harn-Samen-Röhre). Geschlechtsorgane.
II
Samenleiter
(Ductus deferens, Vas deferens), Bezeichnung für die paarigen Fortsetzungen der Nebenhodengänge (Nebenhoden) in Gestalt von zwei 3 mm dicken und bis zu 60 cm langen Schläuchen, die im Hodensack aufwärts und durch den Leistenkanal in den Bauchraum ziehen. Bevor sie in die Vorsteherdrüse einmünden, erweitern sie sich zu den beiden Ampullen. Innerhalb der Vorsteherdrüse verengen sich die Samenleiter dann zu den Spritzkanäl(ch)en (Spritzgängen, Ductus ejaculatorii), mit denen sie auf dem Samenhügel in die Harnröhre münden, die von da an Harnsamenröhre genannt wird. Am Ende der Ampullen münden die Bläschendrüsen in den rechten und linken Spritzkanal. Die Wandung der Samenleiter besitzt zwei glatte (unwillkürliche) Längsmuskelschichten und dazwischen eine kräftige Ringmuskelschicht. Dadurch können sich die Samenleiter verkürzen und verengen und arbeiten beim Samenerguss wie Saug-Druckpumpen, die das Sperma in die Harnsamenröhre schleudern, wobei der Verschluss der Spritzkanäle geöffnet wird. Mit dem Beginn dieser Kontraktionen »kommt« das Gefühl der Unvermeidbarkeit des Samenergusses, der dann als Reflex abläuft.
Siehe auch: Samenstrang.
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Universal-Lexikon. 2012.