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Psalterium
Psal|te|ri|um 〈n.; -s, -ri|en〉 = Hackbrett [→ Psalter]

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Psalterium
 
[griechisch-lateinisch] das, -s/...ri |en, Psạlter,  
 1) christliche Liturgie: mittelalterliches liturgisches Textbuch der Psalmen und entsprechenden Antiphonen zur Rezitation im Stundengebet. (Psalmen)
 
 2) Musik: ein seit dem 9. Jahrhundert in Europa belegtes Saiteninstrument orientalischen Ursprungs vom Typ der Rahmen- oder Kastenzither, dessen Saiten mit den Fingern oder einem Plektron angezupft werden. Im Mittelalter und später war es vielfach mit dem Hackbrett identisch, dessen Saiten allerdings mit Klöppeln geschlagen wurden. Das Psalterium bestand ursprünglich aus einem einfachen drei- oder viereckigen Rahmen mit eingespannten Saiten, spätestens seit dem 13. Jahrhundert aus einem flachen, griffbrettlosen Kasten mit wenigen Schalllöchern, über den bis zu 30, zum Teil mehrchörige Darm-, später auch Metallsaiten gespannt wurden. Neben der in Südeuropa vorherrschenden Trapezform gab es in Nordeuropa das so genannte »Schweinskopf-P.« mit eingezogenen Flanken; durch dessen Halbierung entstand das Psalterium in Flügelform, aus dem sich vermutlich das Cembalo entwickelt hat. Im 16. Jahrhundert sank das Psalterium, das im Mittelalter vielfach als Königsinstrument dargestellt wurde, zu einem Instrument niederer Schichten ab.

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Psal|te|ri|um, das; -s, ...ien: lat. Form von ↑Psalter.

Universal-Lexikon. 2012.