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Platereskenstil
Pla|te|rẹs|ken|stil 〈m. 1; unz.〉 span. Schmuckstil im 15./16. Jh. aus maurischen, spätgotischen u. Frührenaissance-Elementen, bes. zum Verzieren von Fassaden

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Platerẹskenstil
 
[spanisch plateresco »silberschmiedeartig«, zu platería »Silber-, Goldschmiedearbeit«], spanisch Estịlo Platerẹsco, Ende des 15. Jahrhunderts etwa gleichzeitig mit dem spätgotisch geprägten isabellinischen Stil aufkommender spanischer Baustil, der bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts vorherrschte, besonders in Fassadendekorationen. Der Platereskenstil verschmolz spätgotische und maurische Elemente des Mudéjarstils mit dem bestimmenden Einfluss der italienischen Frührenaissance. Der in ein strenges System von Vertikalen und Horizontalen gegliederte Fassadenschmuck mit reich skulptierten Medaillons, Wappen, verschiedenen Säulen- und Bogenformen sowie Balustraden wirkt filigranhaft. Prächtige Beispiele sind die Neue Kathedrale von Plasencia (1498 ff.), das Klosterportal von Santa Engracia in Saragossa (1512), Kirche und Kloster von San Esteban in Salamanca von J. de Álava (1524 ff.), die Fassade der Universität von Salamanca (um 1525) und die Hauptfassade der Universität von Alcalá de Henares (von R. Gil de Hontañón, 1541-53).

Universal-Lexikon. 2012.