Akademik

Musenalmanach
Mu|sen|al|ma|nach 〈m. 1; Lit.; Ende 18. Jh.〉 Titel mehrerer periodisch erscheinender Gedichtsammlungen

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Mu|sen|al|ma|nach, der:
(im 18. u. 19. Jh.) jährlich erscheinende Anthologie meist noch unveröffentlichter Dichtungen.

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Musen|almanach,
 
seit der Mitte des 18. bis ins 19. Jahrhundert beim gebildeten Bürgertum beliebtes belletristisches Publikationsorgan nach dem Vorbild des Pariser »Almanach des Muses« (1764-1833): jährlich erscheinende Anthologie meist noch unveröffentlichter Dichtungen, vorwiegend von Lyrik u. a. poetischen Kleinformen, aber auch Dramen und Epen (häufig in Auszügen), Übersetzungen, Kompositionen, oft auch mit Kalendarium und Illustrationen (Kupferstiche). Bedeutsam sind einige Musenalmanache, in denen sich literarische Strömungen manifestierten oder in denen bedeutende literarische Werke erstmals publiziert wurden, wie der »Göttinger Musenalmanach« (1770-1802), als erster deutscher Musenalmanach begründet von H. C. Boie und F. W. Gotter (wichtig als Publikationsorgan des Göttinger Hains), ferner die fast allein von Schiller bestrittene »Anthologie auf das Jahr 1782«. Der bedeutendste ist Schillers »Musenalmanach« (1796-1800; Mitarbeit Goethes, J. G. Herders, A. W. Schlegels, L. Tiecks, J. C. F. Hölderlins), in dem u. a. die »Xenien« (Jahrgang 1797) erschienen. Wichtige Musenalmanache waren außerdem die der Romantiker A. W. Schlegel und Tieck in Jena (1802/03), A. von Chamissos und K. A. Varnhagen von Enses »Grüner Musenalmanach« (1804-06), J. Kerners »Poetisches Almanach« (1812/13), Chamissos und G. Schwabs »Deutscher Musenalmanach« (1832-39). Ein Wiederbelebungsversuch war der »Cotta'sche Musenalmanach« (1891), dem der programmatischere und progressivere »Moderne Musenalmanach« von O. J. Bierbaum folgte. Im 20. Jahrhundert führten v. a. Verlage die Tradition der Musenalmanache (mit Proben von Neuerscheinungen) weiter.
 

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Mu|sen|al|ma|nach, der: (im 18. u. 19. Jh.) jährlich erscheinende Anthologie meist noch unveröffentlichter Dichtungen.

Universal-Lexikon. 2012.