Akademik

Hawaiianer
Ha|wai|ia|ner 〈[-ja:-] m. 3Einwohner der Hawaii-Inseln

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Ha|wai|i|a|ner, der; -s, -:
Ew.

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Hawaiianer,
 
die polynesischen Bewohner von Hawaii; ihre Zahl betrug etwa 300 000 zur Zeit der Entdeckung durch J. Cook (1778). Heute leben nur noch rd. 120 000 Nachkommen (meist Mischlinge) der polynesischen Ureinwohner auf den Inseln. Die traditionelle Kultur der Hawaiianer wurde unter europäisch-amerikanischem Einfluss weitgehend zerstört. In ihrer stark geschichteten Gesellschaft waren Feldbau, Handwerk, Götterverehrung, strenge Tabus, Bundwesen (Hula), eine reiche Literatur und Spiele charakteristisch. Die figürliche Plastik war von besonderer Bedeutung, v. a. Darstellungen von Göttern, meist auf Pfählen oder Brettern, für Tempelbezirke und Schreine. Besonders eindrucksvoll sind die Federarbeiten. Mäntel und Helme führender Adliger wurden mit v. a. gelben und roten Federn in großflächigen geometrischen Mustern gestaltet; ähnliche Federvliese wurden für die bei Prozessionen verwendeten Kopfdarstellungen v. a. des Kriegsgottes über einem geflochtenen Gestell befestigt. Die mehrfarbigen Rindenbaststoffe (Tapa) der Hawaiianer sind von hervorragender Qualität. Unter den nicht alltäglichen Gebrauchsgegenständen fallen schön geformte, sorgfältig polierte Holzschalen, stehende Trommeln sowie Schnitzereien aus Elfenbein (Wal-, auch Walrosszähne) auf. - Relikte der traditionellen Kultur, z. B. die rituellen Tänze, werden heute häufig in kommerzieller Form für den Tourismus genutzt.
 
Literatur:
 
J. H. Cox u. W. Davenport: Hawaiian sculpture (Honolulu 1974);
 W. Kreisel: Die ethn. Gruppen der Hawaii-Inseln (1984).

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Ha|wai|i|a|ner, der; -s, -: Ew.

Universal-Lexikon. 2012.