Gly|ko|sid 〈n. 11; Biochem.〉 Verbindung von Zuckerarten mit zuckerfremden Bestandteilen; oV Glukosid [→ Glykose]
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Gly|ko|sid [↑ Glykose (1) u. ↑ -id (2)], das; -s, -e: im urspr. Sinne Gruppenbez. für Verb., in denen ein Mono-, Di- oder Oligosaccharid kovalent an ein Nichtkohlenhydrat-Molekül (↑ Aglykon, ↑ Genin) gebunden ist. Im Allg. ist die glykosidische Bindung eine Etherbindung, z. B. bei O-Glykosiden wie α- oder β-D-Methylglucosid (↑ Anomere), Anthraglykosiden, Digitalis-Glykosiden, Saponinen, Anthocyanen, Aminoglykosid-Antibiotika u. Glykolipiden. Die O-glykosidische Bindung der Di-, Oligo- u. Polysaccharide entsteht dadurch, dass die Halbacetal-Hydroxygruppe eines Zuckers mit einem Ringhydroxysubstituenten eines anderen Zuckermoleküls unter Wasserabspaltung reagiert (Glykosidierung, Glykosylierung); eine typische Schreibweise für G. ist β-D-Galp-(1→4)-α-D-Glcp (↑ Lactose). Von den — heute bevorzugt Glykosylamine genannten — N-Glykosiden sind neben Glykoproteinen bes. diejenigen von Bed., in denen Ribose oder Desoxyribose durch C—N-Bindung an Nukleobasen gebunden ist (↑ Nukleoside).
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Pflanzenstoff, der in Zucker u. andere Stoffe, bes. Alkohole, gespalten werden kann.
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Universal-Lexikon. 2012.