Akademik

Feme
Fe|me 〈f. 19〉 Sy Femegericht, Femgericht
1. Sy Freigericht
1.1 〈im MA〉 Landgericht in Westfalen
1.2 〈vom 14. bis ins 18. Jh. a. im übrigen Dtschld.〉 „heimliches Gericht“, zu dessen Sitzungen nur Eingeweihte Zutritt hatten
2. 〈allg.〉 geheimes Tribunal, das über die Ermordung von Personen entscheidet
[<mhd. veime; vielleicht zu ndrl. veem „Vereinigung, Zunft“]

* * *

Fe|me, die; -, -n [mhd. veime, mniederd. veime, vēme, H. u.]:
1. (bes. vom 13. bis 15. Jh. in Westfalen) mittelalterliches Sondergericht, das besonders schwere Straftaten aburteilt.
2. geheime gerichtsähnliche Versammlung, die über die Ermordung von politischen Gegnern u. Verrätern in den eigenen Reihen entscheidet.

* * *

Feme
 
[mittelhochdeutsch veime »heimliches Gericht«, wohl identisch mit niederländisch veem »Genossenschaft«, »Zunft«], Veme, seit dem 13. Jahrhundert belegte Bezeichnung für 1) Vereinigung, Bund, besonders der zum gleichen Gericht gehörenden Freien, 2) Landfriede, 3) Femgerichte oder die von den Femgerichten verhängten Strafen.
 

* * *

Fe|me, die; -, -n [mhd. veime, mniederd. veime, vēme, H. u.]: 1. (bes. vom 13.-15. Jh. in Westfalen) mittelalterliches Sondergericht, das besonders schwere Straftaten aburteilt; Freigericht. 2. geheime gerichtsähnliche Versammlung, die über die Ermordung von politischen Gegnern u. Verrätern in den eigenen Reihen entscheidet: die F. tritt zusammen; ... verurteilte die F. die Hausgehilfin Amalia Sandhuber kurzerhand zum Tode (Feuchtwanger, Erfolg 632).

Universal-Lexikon. 2012.